Lange Jahre galt Teebaumöl als Allheilmittel. Was auch immer sich an Krankheiten hervorwagte: Immer feste drauf. Es konnte gar nicht genug sein- frei nach dem Motto „viel hilft viel“- was leider ein Kleinkind in Frankreich das Leben kostete. Es ist eben nicht so, dass Dinge aus der Natur generell unschädlich sind- egal wie unsachgemäß man sie auch anwendet. In unseren Gärten- oder sogar wild- wachsen eine Menge Pflanzen, die leicht vom Gegenteil überzeugen können.

Natürlich folgte auch bald ein weiteres Phänomen, das gern bei Produkten auftaucht, wo die Nachfrage zwar riesig- das Angebot aber beschränkt ist: die vorhandenen Mengen vermehren sich auf wundersame Weise- indem irgendwas dazu gekippt wird, das nicht weiter auffällt. Noch etwas weiteres kam dazu: einer der Inhaltsstoffe wurde dazu genutzt, um die Qualität schnell bestimmen zu können- was bei völlig ungepanschtem Öl  eine preiswerte Methode ist. Man muss nicht viel Fantasie aufbringen, um sich vorzustellen, welche kreative Idee daraus entstand: Diesen Stoff synthetisch her zu stellen und dann das vorhandene Öl „aufzupeppen“, blieb nicht lange aus. Die Wirkungen zeigen sich aber leider oft erst durch das Zusammenspiel der vielen verschiedenen Stoffe, aus denen eine naturbelassene Pflanzenessenz besteht. Wirklich hilfreich waren diese Panschereien für die Anweder also nicht. Später stellte sich dann noch heraus, dass altes oder falsch gelagertes Teebaumöl sich chemisch so verändert, dass es sehr aggressiv wirkt.

Das alles hat dem Ruf des Teebaumöls sehr geschadet- zu Unrecht, wie ich finde- wenn man es mit einer guten Qualität zu tun hat.

Es hat eine stark keimtötende Wirkung- hilft sogar gegen Pilzbefall. Nur einmal habe ich den Hinweis gefunden, dass es besonders für gesundheitliche Probleme speziell bei Männern gute Erfolge gebracht hat. Der „Duft“ ist sehr streng, auch der wird aber von vielen Männern geschätzt. (Eine Alternative für die, die zwar die Wirkung brauchen, aber mit dem Geruch so gar nicht klar kommen: eine gibt eine verwandte Art: „Rosalina“, die neben dem typischen Teebaumgeruch einen Duft nach Rosen hat). Eines Tages zeigte sich, was in dieser Beziehung in ihm steckt.

Ich war unterwegs- hunderte von Kilometern von meinen Eltern entfernt, als mich der aufgeregte Anruf meiner Mutter erreichte: mein Vater hatte seit Tagen kein „Wasser“ (Urin) gelassen, es ging ihm natürlich furchtbar elend. Wie immer in solchen Fällen, war gerade Wochenende, dazu noch irgendwelche Feiertage. Da mein Vater Privatpatient war, kam wenigstens der Hausarzt. Der wusste sich außer einem Abführmittel (!Tatsächlich- Dass es sich bei Blase und Darm um unterschiedliche Organe handelt, schien im Studium an ihm vorüber gegangen zu sein..) keinen Rat. Man möge doch noch ein paar Tage abwarten und sich gegebenenfalls wieder melden.

Wenn selbst der Arzt vor Ort schon mit seinem Latein am Ende war- welche göttliche Eingebung sollte ich dann am anderen Ende Deutschlands am Telefon haben? Nach den Beschreibungen war die Prostata inzwischen so stark vergrößert, dass der Urin die Blase nicht mehr verlassen konnte- während von der Niere munter Flüssigkeit nachfloss. Die Harnblase hatte also schon riesige Ausmaße angenommen.

Und doch! Zum Glück fiel mir der Artikel über das Teebaumöl ein, das meine Mutter ausreichend im Haus hatte (weil sie damit ihre Tiere behandelte- „hilft ja gegen alles….“. Davon kann ich nur dringend abraten! Für Katzen ist es scheinbar sogar lebensgefährlich). Ich beschrieb ihr also, wie sie das Öl verdünnen und wo genau sie das anwenden sollte. Nein, nein, keine Angst, das erreicht keine der delikaten und besonders empfindlichen Körperpartien.

Man beginnt in etwa ab der Mitte des Rückens bis zum Hintern, die Haut neben der Wirbelsäule einzuölen- nicht zu viel- lieber häufiger. Auch muss man das ätherische Öl verdünnen: mit Creme, Körperöl, auch Sonnenblumenöl, Olivenöl o.ä. geht (ca 20-max 30 Trpf auf 50ml fettes Öl oder Creme). Pures Öl würde viel zu stark reizen und eher das Gegenteil bewirken.

Nun denn. Meine Mutter war froh, dass sie überhaupt etwas tun konnte und fing sofort mit der Behandlung an. Nach einer Weile wurde ich darüber informiert, dass der Urin endlich wieder fließen konnte, wenn auch sparsam- aber immerhin! Natürlich war das kein Zaubermittel, die bestehende Erkrankung konnte es nicht weghexen, die musste später vom Urologen behandelt werden. Mein Vater war auch fürchterlich sauer auf mich, weil er Stunden auf der Toilette verbrachte. Mir zeigte es allerdings, welche Mengen von Urin da endlich langsam den Körper verlassen konnten.

Inzwischen habe ich das Rezept für dieses Öl weiter verbessert- so dass man(n) es bereits vorbeugend- auch bei anderen typischen Beschwerden- einsetzen kann. Eigentlich unnötig zu erwähnen, dass ich dafür ungepanschtes frisches Öl verwende- am liebsten aus Wildsammlung.

Zusammenfassung

Teebaumöl hilft nicht für alles und jedes, sollte frisch und gut verschlossen (kühl, dunkel) gelagert werden und aus einer zuverlässigen Quelle stammen. Generell nicht unverdünnt anwenden. Es hilft gut gegen bakterielle, auch gegen einige virale Infektionen, sowie gegen Pilzbefall. Bevorzugt einsetzbar ist es bei Problemen mit den ableitenden Harnwegen und deren direkter Umgebung.