Kleopatra badete angeblich in Eselsmilch (wo immer sie solchen Mengen auch her bezogen hat)… indische Prinzessinnen schwelgten in Düften, eine italienische Prinzessin in Orangenblüten… Der Nachteil war die geringe Verfügbarkeit der Schönheitsmittel. Das Problem schien beseitigt, als man pflegende Substanzen synthetisch herstellen konnte. Weitere Veränderungen an den Rezepturen kamen hinzu: Die Kosmetika sollten über mehrere Jahre haltbar sein,  erschwinglich und trotzdem einen satten Gewinn abwerfen.

Diese Situation findet man vor, wenn man Pflegemittel herstellen möchte- aber auch Gesundheitsprobleme, die mit „neuen“ Kosmetika zwar in Zusammenhang zu stehen scheinen- was aufgrund der Langzeitwirkungen aber schwierig nachzuweisen ist.

Während der Recherchen und der Versuche mit reinen Naturprodukten stellt sich oft heraus, dass z.B. Pflanzenessenzen nicht nur „duften“, pflanzliche Fette nicht nur einen Schutzfilm bilden, sondern über ein weit größeres Potenzial verfügen. Und trotzdem kann man nicht einfach blind „etwas Natürliches“ verwenden: das Herkunftsland, die Art,  die Gewinnungsmethode, Lagerung, Alter spielen eine große Rolle- besonders aber deren Reinheit. Zu groß ist die Verlockung, ein teures Produkt mit anderen (gut verfügbaren und billigen) Stoffen zu strecken- und eine Sysiphusarbeit, den Produzenten verständlich zu machen, dass ihre Produkte für meine Rezepte dadurch wertlos werden:

z.B. echtes Rosenwasser: in den meisten Fällen bekommt man Wasser mit einem rosenähnlichen Duft-und Geschmackstoff versetzt angeboten. Echtes Rosenwasser hat fast immer einen viel zu hohen Wasseranteil: entweder verdirbt es dann sehr schnell- oder es ist eine Konservierung nötig- wovon Alkohol noch das geringste Problem ist. Ausreichend konzentriertes Rosenwasser muss nicht konserviert werden (das kann es selbst), man kann es für extrem empfindliche Haut verwenden, sogar innerlich, für die Augen und als Nasenspray. Das alles verbietet sich mit anderem Rosenwasser.

Bei Fetten, Wachsen oder Honig gibt es ebenfalls große Unterschiede, genauso bei Essenzen. Das gilt eigentlich für jeden der Rohstoffe: alle rein natürlichen Produkte können sich qualitativ extrem unterscheiden.

So bleibt nur, die Produkte zu kontrollieren und immer auf der Suche nach zuverlässigen Lieferanten zu bleiben, wo sich manchmal leider der eine oder andere als „Pirat“ herausstellen kann. Natürliche hochwertige Rohstoffe und deren Lieferanten sind Schätze (einige davon sogar wertvoller als Gold), nicht viel einfacher zu entdecken und wegen der geringen Verfügbarkeit gut gehütete Geheimnisse.  😉