Die ersten Entwürfe

Sie entstanden auf dem Papier. Das kann man machen, wenn man schon längere Zeit mit den Ölen gearbeitet hat und mit den kapriziösen Eigenheiten einigermaßen vertraut ist.  (Anfängern rate ich, sich zu Beginn auf Zitrusöle zu beschränken und erst nach und nach neue Öle dazu zu nehmen- praktische Erfahrungen muss man auf jeden Fall selbst sammeln. Auch noch so schöne Beschreibungen reichen da leider nicht).

Die Öle haben eine unterschiedliche Intensität, d.h. man kann nicht einfach gleiche Mengen zusammenschütten. Von leicht flüchtigen Ölen kann man z.B. 100mal so viel nehmen wie von anderen – manchmal sogar noch mehr- und trotzdem kann man die einzelnen Zutaten später noch auseinander halten.

Eine weitere Besonderheit ist, dass natürliche Essenzen aus bis zu mehreren hundert Einzelstoffen bestehen. Zwei Pflanzenessenzen in der Mischung können dann manchmal einen sehr unerwarteten Duft bilden. So entsteht z.B. aus einer rosenähnlichen Essenz in Verbindung mit einem Minzöl etwas, das geruchsmäßig an einen Gully in einer Altstadt erinnert. Andere Kombinationen riechen auf einmal brandig, muffig, flach und viel langweiliger als die einzelnen Zutaten für sich allein uvm.

In der Parfumindustrie nimmt man für die Kreationen gern chemisch gewonnene Einzelstoffe. So gibt es nicht so viele Unberechenbarkeiten beim Zusammenspiel.

Wie man bisher aber erforscht hat, sind die am stärksten duftenden Anteile nicht unbedingt die, die am wirksamsten sind. Wenn ich auf die Wirkung Wert lege, kann ich nicht einfach 95% weglassen. Abgesehen davon kennt man noch gar nicht alle genauen Zusammensetzungen der natürlichen Essenzen. Klar sollte der Duft angenehm sein, aber eben auch die Wirkungen der Öle enthalten.

Im nächsten Schritt ging es daran, Quellen für die Öle zu finden. Die Öle sollten rein, von hoher Qualität sein und von zuverlässigen Lieferanten stammen (das ist gar nicht so einfach..)

Teil 1

Teil 3