Bakterien und Pilze? Ihr kommt hier nicht rein!

Ich stand nun  vor der nächsten Aufgabe:  Wenn ein kosmetisches Produkt verdirbt, verkeimt, ist es nicht mehr zu gebrauchen. Meist riecht es dann nicht mehr lecker (z.B. nach einer Weile nach alten Putzlappen). Das wäre nicht das Schlimmste:  je nach Art der neuen Mitbewohner kann man davon auch krank werden. Das einfachste wären Konservierungsmittel- aber die wirken austrocknend auf die Haut, das macht die Haut noch angreifbarer. Viele vertragen sie nicht und reagieren mit Schwellungen, Rötungen, Pickeln oder noch schlimmer.

Der beste Nährboden für ungewollte „Mitbewohner“ ist eine Mischung (Emulsion) aus einem fetten Anteil und Wasser. Das sollte ich also besser nicht verwenden. (Mit Wasser kann man übrigens wunderbar die Menge fast kostenfrei strecken- und es ist nicht mal schädlich. Schaut Euch die Zutatenlisten an: je weiter vorn eine Zutat erscheint, desto mehr davon ist enthalten). Dabei ist Wasser an sich eigentlich gar nicht schlecht! Aber das kann auch jeder selbst anschließend auf die Haut geben- besser noch ein schönes alkoholfreies Hydrolat aus Rosen, Melisse oder Orangenblüten (Holunderblüten-Hydrolat ist auch was Feines, aber fast nicht zu bekommen. Für den Eigenbedarf könnte man sich das selbst herstellen.)

Reine natürliche Öle halten nur eine begrenzte Zeit. Die besonders reichhaltigen (wie Weizenkeimöl) sind sogar noch empfindlicher und deren Gebrauch z.T. nach 3 Monaten schon nicht mehr zu empfehlen. Die besser haltbaren synthetischen Öle legen sich wie ein Film auf die Haut- als drastisches Bild verwende ich die Vorstellung: wie Frischhaltefolie. Wollten wir sowas? Nein!

Natürliche Öle sind allerdings so etwas wie Nahrung für die Haut- sie sind also nicht nur empfindlich, sondern auch noch schnell ‚weg’. Als Lösung bot sich Jojobaöl an: das ist eigentlich kein Öl, sondern ein Wachs. Es wird nicht ranzig und es wird von der Haut auch nicht sofort komplett aufgenommen, d.h. die Schutzwirkung bleibt länger enthalten. Die von uns gewählten Pflanzenessenzen selbst wirken von Natur aus Verkeimungen entgegen (die Pflanzen bilden sie unter anderem zu ihrem Schutz). Sicherheitshalber planten wir zusätzlich einen weiteren Pflanzenextrakt mit ein, der in einer bestimmten Konzentration als Konservierungsstoff geeignet ist. Und nun? Konnte es endlich losgehen?

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